4 Fragen zur Verlegung von Designbelägen

 1. Worauf muss man bei der Designbelagsverlegung besonders achten?

Maßgeblich für die vom Endverbraucher erwartete, ansprechende Belagsoptik ist die perfekte Vorbereitung des Untergrunds. Die Spachtelmasse sollte dazu vorzugsweise gerakelt und entlüftet werden. Bei Ersatz von CV- oder Textil-Belägen durch Designbeläge kann sich die Trittschalldämmung erheblich verringern. Dieses Problem tritt vor allem in Mietwohnanlagen auf. In diesem Fall muss die grundsätzliche Eignung des Designbelags für das jeweilige Objekt geklärt werden.

  • Die Akklimatisierung der Beläge ist sehr wichtig, insbesondere bei Trockenklebstoffen und Rollfixierungen. Diese Klebstoffe können Maßänderungen, bedingt durch Temperaturanpassung des Belags bei der Verlegung, nicht verhindern (Bild 1).
  • Wenn auf Fußbodenheizung verlegt werden soll, dann nur auf Warmwasser-Fußbodenheizung und mit einer Begrenzung der Oberflächentemperatur auf maximal 28 °C (Bild 2).
  • Beim Einsatz in medizinischen Bereichen sollte beachtet werden, dass Designbeläge aufgrund ihres hohen Fugenanteils ungünstig zu desinfizieren sind und Fugenbildung durch Desinfektionsmittel verstärkt werden kann (diese entziehen dem Belag Weichmacher), was den nachteiligen Effekt dann noch verstärken kann.
  • Bei Bürostühlen sollte auf die geeigneten Stuhlrollen geachtete werden, unter Stühlen und Tischen empfiehlt sich der Einsatz von Möbelgleitern.

2. Haben Sie kritische Verlegefälle mit Designbelägen erlebt? Was war deren Ursache?

Verlegung auf Verlegeunterlagen: Nassbettklebung ist auf Verlegeunterlagen wegen der fehlenden Saugfähigkeit in der Regel nicht möglich. Wird dann durch Auswahl eines geeigneten Klebstoffs auf das Haftklebeverfahren ausgewichen, so besteht durch das Zusammenwirken von zwei „weichen“ Schichten ein erhebliches Risiko für Eindrücke. Ähnliches gilt für die Stuhlrolleneignung. Enthält die Verlegeunterlage selbst noch Weichmacher ist der Schaden nicht mehr zu verhindern (Bild 3).

Bei der Diagonalverlegung auf Rollfixierung sind Beanstandungen vorprogrammiert. Die vielen Verschnittflächen führen zu einem hohen Anteil an kleinen Belagsstücken, die die Rollfixierung nicht sicher arretieren kann. Verlaufen im Raum Bewegungsfugen, wird die Situation durch den nochmals erhöhten Verschnittanteil weiter verschärft.

3. Welchen Klebstofftyp würden Sie persönlich favorisieren?

Favorisierung wäre der falsche Ausdruck. Entscheidend für die Auswahl ist die geplante Anwendung. 

Erste Wahl: Nassbettklebstoff
Nassbettklebstoffe sind unter Designbelägen universell einsetzbar und sicher in der Anwendung und bei der Belagsnutzung - der Verleger vermeidet so sicher Fehlentscheidungen und spätere Reklamationen. Nassbettklebstoff ist allerdings nicht gleichbedeutend mit „konventionell aufgezahntem Klebstoff“, denn dazu zählen auch Haftklebstoffe. Das Haftklebeverfahren ist allerdings mit einem erheblichen Risiko für Resteindrücke und Maßänderungen verbunden - es wird daher heute unter Designbelägen nicht mehr als Stand der Technik angesehen. Darüber hinaus ziehen reine Nassbettklebstoffe im System mit der geeigneten Spachtelmasse sehr schnell an. Sie können innerhalb der ersten Stunde bereits mehr als 50 % ihrer Endfestigkeit erreichen, was die hohe Sicherheit und ein optimales Verlegeergebnis mit dem jeweiligen Designbelag unterstützt.  

Spezialanforderungen: Trockenklebstoff
Auswahlkriterien sind schnelle Verarbeitung und Sofortbelastbarkeit, Verlegung auf Altbelag, Verlegung ohne Baustellenbeeinträchtigung sowie rückstandsfreie Entfernbarkeit.

Eingeschränkte Leistungsanforderung und Belagsauswahl: Rollfixierung
Rollfixierung für „einfache“ Anforderungen und nur für maßstabile Beläge. Es gibt eine Einschränkung, die allerdings erst nach der Belagsentfernung greift. Die Entfernung der Alt-Fixierung ist aufgrund ihrer Weichheit und Dauerklebrigkeit extrem schwierig - nach unserer Erfahrung kann ein Neuaufbau erst nach „Isolierung“ der Fixierungsreste mit einer 2K-PUR-Spachtelmasse erfolgen. 

In Anwendungsfällen, in denen Trocken- oder Nassbettklebstoffe gleichwertig eingesetzt werden können, würden wir dem  Trockenklebstoff den Vorzug geben: Er ist innovativ, anspruchsvoll in der Verlegung und unerreicht umweltfreundlich.

Welcher Klebstoff-Typ für welchen Verlegefall?
Nassbettklebstoff ist universell, denn 

  • er eignet sich für alle Anwendungsbedingungen
  • er eignet sich für alle Nutzungsbedingungen
  • er eignet sich für alle Designbelagsarten
  • sichert ein dauerhaft ansprechendes Belagsbild ohne Fugen 

Er ist der einzige Klebstoff, der bei Fußbodenheizung, hohen Temperaturen/direkte Sonneneinstrahlung und allen Belägen sicher anwendbar ist und Fugenbildung entgegenwirken kann.
Einzige Einschränkung: Produktspezifische Trockenzeiten sind zu beachten. Trockenklebstoff bzw. Rollfixierung sind Spezialprodukte für die oben beschriebenen Anwendungen.

4. Was sind typische Fehler bei der Designbelagsverlegung

  • Fehlende Akklimatisierung der Beläge vor der Verlegung ist nach unserer Erfahrung der am häufigsten auftretende Fehler. Folge ist z. B. das Aufstippen der Belagskanten (Bild 1). Grundsätzlich ist nach den Vorgaben von Belags- und Klebstoffhersteller zu handeln. Das Auspacken der Elemente kann vorteilhaft sein, weil diese sich dann schneller an die Umgebungsbedingungen anpassen können.
  • Verlegung bei ungünstigem Raumklima. Folgen sind z. B. Blasenbildung durch mangelnde Trocknung des Klebstoffs.
  • Nicht abgestimmte Systeme, z. B. im Falle einer wenig saugfähigen Spachtelmasse, die in Verbindung mit dem Nassbettklebstoff zu verzögerter Aushärtung (Bild 4) bzw. bei der Rollfixierung zu verlängerter Ablüftezeit führen.
  • Eine zu dünne Spachtelmassenschicht (Dicke < 2 mm) oder eine nicht ausreichend getrocknete Spachtelmasse führen ebenfalls zu den beschriebenen Effekten.
  • Unterdimensionierte Schmutzfangzonen. Sie können zu optischen Beeinträchtigungen durch Kratzer führen.

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